Der Fun-Parc Trittau war eine der bekanntesten Großraumdiskotheken im norddeutschen Raum und prägte über 18 Jahre lang das Nachtleben im Hamburger Umland. Die angesagteste Großraumdiskothek Schleswig-Holsteins in einem alten Sowjet-Fliegerhorst bot Generationen von Partygästen unvergessliche Nächte. Nach einem tragischen Vorfall im April 2025 und anschließenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten musste der legendäre Club seine Pforten für immer schließen. Der Fun Parc hat seine Türen geschlossen.
Standort und architektonische Besonderheiten
Die außergewöhnliche Location
Der Fun-Parc Trittau befand sich im Technologiepark 11 in 22946 Trittau, einer Gemeinde im Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein. Das Besondere an der Location war ihre Geschichte: Der Club war in einem alten Sowjet-Fliegerhorst untergebracht, was dem Ganzen eine einzigartige Atmosphäre verlieh.
Die Straße Technologiepark, an der sich die Diskothek befand, erhielt seit dem 1. Januar 2002 den Namen Technologiepark, nachdem die Eigentümer des Geländes einen entsprechenden Antrag gestellt hatten. Das gesamte Areal war Teil eines größeren Gewerbegebiets, in dem sich neben der Diskothek auch verschiedene andere Unternehmen ansiedelten.
Die Räumlichkeiten und Ausstattung
Eine moderne, saubere und gemütliche Location mit 3 Tanz-Clubs, einer Cocktailbar und einer Open Air Pizzeria erwartete die Besucher. Diese Vielfalt an verschiedenen Bereichen war ein Markenzeichen des Fun-Parcs. Es gab 5 Bereiche, wo unterschiedliche Musik läuft, was jedem Geschmack gerecht wurde.
Die Anfänge und Entwicklung zum Kultclub
Gründungsjahre und Konzept
Der Fun-Parc öffnete seine Türen vor 18 Jahren, was die Eröffnung auf etwa 2007 datiert. Von Anfang an setzte der Club auf ein Konzept, das verschiedene Musikrichtungen und Altersgruppen unter einem Dach vereinte.
Das vielfältige Musikprogramm
Tanz zu den Klängen der besten DJ’s zu House & Electro, Black & Soul und zu den Perlen der 80er, 90er & den aktuellen Charts! Diese musikalische Vielfalt war ein Erfolgsrezept, das den Fun-Parc von anderen Diskotheken unterschied.
Zielgruppen und besondere Veranstaltungsformate
Altersspezifische Events
Der Fun-Parc bediente verschiedene Altersgruppen mit maßgeschneiderten Veranstaltungen. Am Freitagabend sowie an ausgewählten Ferienterminen haben bereits Jugendliche ab 16 Jahren Zutritt. Einmal im Monat findet bei uns eine 80er/90er/2000er oder Techno Revival Party mit Aktionen für Ü25/Ü30 Gäste und alle 3 Monate findet eine Ü30 Party bei uns statt.
Spezielle Mottopartys und Events
Das Veranstaltungsprogramm des Fun-Parcs war legendär vielfältig. Zu den regelmäßigen Events gehörten:
- Die Reiternacht
- Hardstyle Takeover Events mit internationalen DJs
- Neon Eskalation
- Weltfrauentagsparty
- Love Me Trittau
- Project 22 mit Live-Acts prominenter Künstler
Der wirtschaftliche Erfolg und die Besucherzahlen
Beeindruckende Statistiken
Der FUN-PARC zieht jedes Jahr rund 100.000 begeisterte Gäste an. Diese beeindruckende Zahl unterstreicht die Bedeutung der Diskothek für die Region. Mit einem vielseitigen Programm, das jedes Wochenende aufs Neue überrascht, bieten wir unvergessliche Partyerlebnisse für alle. Unsere Besucher erwartet eine Mischung aus mitreißender Musik, spektakulären Events und wechselnden Mottopartys, die für jeden Geschmack etwas bereithalten. Von besonderen Themenabenden über Live-Acts bis hin zu exklusiven VIP-Bereichen – bei uns wird jede Nacht zu einem einzigartigen Erlebnis, das zum Wiederkommen einlädt.
Öffnungszeiten und Betriebskonzept
Geöffnet haben wir jeden Freitag und Samstag sowie Dienstags in den Hamburger und Schleswig-Holsteiner Ferien und natürlich immer vor Feiertagen! Die Öffnungszeiten waren Fr.: 22:00-05:00; Sa.: 22:00-06:00.
Die kulturelle Bedeutung für die Region
Symbol einer Ära
Kaum ein Ort steht so sinnbildlich für das 90er-, 2000er- und vielleicht noch 2010er-Feierverhalten der Norddeutschen wie der „Fun Parc“ in Trittau. Aber genau dieses Modell ist längst überholt. Der Club repräsentierte eine bestimmte Art des Feierns, die für viele Menschen prägend war.
Generationenübergreifende Erinnerungen
In den Kommentaren bei Instagram zeigen sich viele bestürzt über das Aus der Diskothek und geben an, viele Nächte ihrer Jugend im Fun-Park Trittau verbracht zu haben. Der Fun-Parc war mehr als nur eine Diskothek – er war ein Ort, an dem Freundschaften entstanden, Lieben begannen und unvergessliche Momente erlebt wurden.
Die Kritik und Kontroversen
Das zwiespältige Image
Nicht alle sahen den Fun-Parc positiv. Riesige Tanzflächen, der „Duft“ von Wodka-Energy in der Luft und die Dorfjugend aus dem Umkreis von mindestens 50 Kilometern um einen herum. So habe ich mir das vorgestellt und oft aus Erzählungen bestätigt bekommen. Nein, danke. Auch die unangenehm gut ausgeleuchteten Bilder der Party-Nacht am nächsten Tag im Facebook-Feed, sorgten regelmäßig für (Fremd-)Scham.
Sicherheitsbedenken
Bereits vor dem tragischen Vorfall im April 2025 gab es vereinzelt Kritik am Sicherheitskonzept. Bewertungen auf verschiedenen Plattformen zeigten ein gemischtes Bild, wobei einige Gäste die Security als problematisch empfanden.
Der tragische Vorfall im April 2025
Die Ereignisse der Schicksalsnacht
Am 13. April gerieten im Fun-Parc Trittau zwei Männer in einen Streit, ein 21-Jähriger starb vor Ort. Am Wochenende war es in der Großraumdiskothek zu einem Streit mit mehreren Beteiligten gekommen. In der Folge wurde ein 21 Jahre alter Mann aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg so schwer verletzt, dass er trotz sofortiger Reanimationsversuche noch am Tatort starb.
Die Ermittlungen und rechtlichen Konsequenzen
Nach dem gewaltsamen Tod eines 21-Jährigen im Fun-Parc Trittau geraten nun Mitglieder des Sicherheitspersonals unter Druck. Was ihnen vorgeworfen wird. Der 21-Jährige aus dem Kreis Stormarn stellte sich am Mittwoch in Begleitung eines Anwalts der Polizei. Nach der Vernehmung nahmen Beamte den Mann fest. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Lübeck erließ ein Haftrichter am Donnerstag Haftbefehl wegen Verdachts des Totschlags. Der Verdächtige wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.
Die Reaktion des Betreibers
Stellungnahme und Maßnahmen
In dem Statement des Fun-Parc Trittau heißt es: „Wir sind zutiefst erschüttert über die tödliche Gewalttat in der Nacht zum 13. April. Unser Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen von Mirac.“
Der Betreiber kündigte umgehend Konsequenzen an: „dass die Diskothek nun Metalldetektoren beim Einlass einführen werde, mehr und explizit geschultes Sicherheitspersonal“ sollte eingesetzt werden.
Die Versicherung der Unschuld
„Wir haben schnell und koordiniert gehandelt. Die Rettung wurde nicht durch uns verzögert.“ Diese Aussage sollte Vorwürfe entkräften, dass das Personal nicht angemessen reagiert hätte.
Der wirtschaftliche Niedergang
Einbrechende Besucherzahlen
„Seit der Gewalttat seien die Besucherzahlen im Club eingebrochen“, erklärte Betreiber Yannik Panke. Zwar sei die Zeit vor dem Sommer traditionell ruhiger. Allerdings: „Ich glaube, ohne diesen Vorfall hätte es das nicht gegeben“.
Die Insolvenz
Einige Wochen nach der tödlichen Nacht wurde bekannt, dass gegen die Großraumdiskothek im Kreis Stormarn ein Insolvenzverfahren läuft. Die Betreibergesellschaft Panke Gastronomie UG des Fun Parc Trittau hat rund einen Monat nach einem tödlichen Vorfall im Club Insolvenz angemeldet. Der Antrag wurde beim Amtsgericht Reinbek gestellt.
Das Ende einer Ära
Die finale Schließung
Nach 18 Jahren musste der Fun-Parc Trittau endgültig seine Pforten schließen. Nachdem im April 2025 ein junger Mann in einer Party-Nacht im „Fun Parc“ gewaltsam zu Tode kam, konnte sich die Location nicht mehr ganz berappeln. Betreiber und der Sicherheitsdienst standen in der Kritik, kurz darauf folgte die Insolvenz und jetzt das Aus.
Die Abschiedsbotschaft
„DANKE FÜR ALLES – DER FUN PARC SAGT TSCHÜSS. Liebe Gäste, Freunde und Wegbegleiter, alles hat seine Zeit – und nun ist es an der Zeit, Abschied zu nehmen. Der Fun Parc hat seine Türen geschlossen. Wir möchten diesen Moment nutzen, um euch allen von Herzen Danke zu sagen.“
Das Phänomen des Großdiskothekensterbens
Ein breiterer Trend
Der „Fun Parc“ in Trittau schließt nach 18 Jahren seine Tore. Das große Sterben der Großraum-Diskotheken geht weiter – und ganz ehrlich: Es ist weder überraschend noch bedauerlich. Der Fun-Parc war nicht die einzige Großraumdiskothek, die in den letzten Jahren schließen musste.
Die Gründe für den Niedergang
Immer wieder beklagen Betreiber seit der Pandemie das sogenannte „Clubsterben“. Besonders Großraum-Diskotheken auf dem Land seien betroffen. Die Gründe sind vielfältig: Veränderte Ausgehgewohnheiten, die Corona-Pandemie, gestiegene Betriebskosten und ein Imagewandel.
Die soziale und gesellschaftliche Bedeutung
Ein Spiegel der Zeit
Der Fun-Parc Trittau war mehr als nur eine Diskothek – er war ein Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen. Von der Blütezeit der Großraumdiskotheken in den 2000er Jahren bis zu ihrem Niedergang in den 2020er Jahren durchlebte der Club alle Höhen und Tiefen.
Die Debatte um Sicherheit
Der tragische Vorfall warf wichtige Fragen zur Sicherheit in Nachtclubs auf. Die Diskussion um angemessene Sicherheitsvorkehrungen, Gewaltprävention und Verantwortung von Betreibern wurde durch den Fall neu entfacht.
Vermächtnis und Erinnerungen
Die positiven Aspekte
Trotz des tragischen Endes bleibt der Fun-Parc für viele Menschen mit positiven Erinnerungen verbunden. Meiner Meinung nach ist der Fun-Parc ein geiler Klub, in dem ich seit 2 Jahren jeden Freitag meinen Spaß hatte. Tausende von Menschen erlebten hier besondere Momente.
Die kulturelle Lücke
Mit der Schließung des Fun-Parcs verschwand nicht nur eine Diskothek, sondern ein Stück Kulturgeschichte des Hamburger Umlands. Während viele kleine Clubs auf St. Pauli in Hamburg sicher auch mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen hatten, sind diese allerdings charmant, kultig und herzerwärmend genug, dass es immer wieder Retter gibt, die sich für sie einsetzen. Dass niemand den „Fun Parc“ retten will, scheint doch schon Zeichen genug – dieser „Fun“ hatte seinen Zenit längst überschritten und stirbt deshalb meiner Meinung nach ganz zu recht.
Die digitale Präsenz und moderne Kommunikation
Social Media als Verbindung
Der Fun-Parc war auch digital präsent. Fun-Parc Trittau, Trittau. 46,408 likes · 2 talking about this · 85,266 were here. Auf Instagram hatte der Club 20K Followers, was die große Reichweite und Beliebtheit unterstreicht.
Die letzte Botschaft
„DANKE! Für die letzten gemeinsamen 18 Jahre mit euch! 💗 #funparctrittau“ – Diese emotionale Abschiedsbotschaft auf Instagram fasste die Gefühle vieler Beteiligter zusammen.
Wirtschaftliche Aspekte und Betreiberstruktur
Die Unternehmensform
Der Fun-Parc wurde von der Panke Gastronomie UG betrieben, mit Yannik Panke als Hauptverantwortlichem. Die Struktur als Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) war typisch für Gastronomiebetriebe dieser Größenordnung.
Die wirtschaftliche Bedeutung für die Region
Mit rund 100.000 Besuchern jährlich war der Fun-Parc ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Trittau und die umliegende Region. Der Club schuf Arbeitsplätze und zog Besucher aus einem weiten Umkreis an.
Fazit: Das Ende einer Epoche
Die Geschichte des Fun-Parc Trittau ist exemplarisch für den Wandel der deutschen Clubkultur. Was einst als innovative Großraumdiskothek in einem ehemaligen Sowjet-Fliegerhorst begann, endete tragisch mit einem Todesfall und wirtschaftlichem Kollaps. Der Club, der 18 Jahre lang das Nachtleben im Hamburger Umland prägte, hinterlässt eine Lücke, die vermutlich nicht gefüllt werden wird.
Die Schließung des Fun-Parcs markiert nicht nur das Ende einer einzelnen Diskothek, sondern symbolisiert das Sterben einer ganzen Generation von Großraumdiskotheken. Die Gründe sind vielschichtig: veränderte Ausgehgewohnheiten, die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, Sicherheitsbedenken und ein genereller Imagewandel dieser Art von Unterhaltung.
Für die einen war der Fun-Parc ein Ort unvergesslicher Nächte und prägender Jugenderinnerungen, für andere ein Symbol einer überholten Partykultur. Unbestreitbar ist jedoch, dass mit seiner Schließung ein Stück norddeutsche Kulturgeschichte zu Ende ging. Die tragischen Umstände, die zum Ende führten, mahnen zugleich zur Reflexion über Sicherheit und Verantwortung im Nachtleben.
Der Fun-Parc Trittau wird in Erinnerung bleiben – als Ort der Freude für Hunderttausende, aber auch als Mahnmal für die Fragilität des Nachtlebens und die Notwendigkeit, Sicherheit und Unterhaltung in Einklang zu bringen. Seine Geschichte zeigt, wie schnell aus einem Erfolgsmodell eine Tragödie werden kann und wie wichtig es ist, aus solchen Ereignissen zu lernen.






