Brian Peck ist dem deutschen Publikum vor allem als talentierter Schauspieler bekannt, der in seiner jahrzehntelangen Karriere in einer Vielzahl von Rollen von Horror bis zu Komödien glänzte. Er ist aber auch ein verurteilter Sexualstraftäter. Doch was genau hat er getan? Was waren die Folgen und wo ist er heute? In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über seine Geschichte.
Werdegang
Der Schauspieler heißt mit vollem Namen Brian Richard Peck und wurde am 29. Juli 1960 in Huntington im US-Bundestaat Indiana geboren. Schon früh entdeckte er seine Liebe zur Schauspielerei, weshalb er an der University of Southern California Theater studierte. Seine erste Filmrolle bekam er 1982 als Victor in der Teenie-Komödie The Last American Virgin. Bereits drei Jahre später folgte der große Durchbruch als Scuz in der Horrorkomödie The Return of the Living Dead (Verdammt, die Zombies kommen). Schon bald folgten weitere Auftritte in Filmen und Fernsehserien, die meist den Genres Komödie oder Horror angehörten. Brian Peck erwies sich aber als sehr vielseitig und wurde auch im Dramagenre erfolgreich.
Dialogue Coach
In den Jahren 2000 bis 2002 trat Brian Peck in elf Folgen der Sketchserie All That des amerikanischen Kinder- und Jugendsenders Nickelodeon auf und fungierte zugleich als Dialogue Coach für seine jungen Schauspielerkollegen. Das ist jemand, der Schauspielern dabei hilft, sich auf Dialoge im Theater, Film oder Fernsehen vorzubereiten. Der Dialogue Coach bespricht den Inhalt des Gesprächs und die Gefühle, die die Figur dabei haben soll, mit dem Schauspieler und leitet ihn an, wie er sie am besten zum Ausdruck bringen kann. Gerade für Kinder- und Jugendstars, wie sie häufig bei Nickelodeon zum Einsatz kommen, ist das für das bessere Verständnis ihrer Rollen wichtig. Zudem hilft ihnen das Coaching durch einen erfahrenen erwachsenen Kollegen, ihre schauspielerischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
Briefwechsel mit einem Serienmörder
Offenbar baute Brian Peck ein sehr gutes Verhältnis mit seinen jungen Kollegen auf, das über das rein Professionelle hinausging. Unter anderen lud er den damals 14-jährigen Kyle Sullivan zu sich nachhause ein. Bei dem Besuch viel dem Jungen die umfangeiche Korrespondenz auf, die Brian Peck mit einem Mann namens John Wayne Gracy hatte. Gracy war ein von der Boulevardpresse als Killer Clown bezeichneter Serienmörder, der 1994 für die Vergewaltigung, Folter und den anschließenden Mord an mindestens 33 Männern und Jungen hingerichtet worden war. Nach seiner Verurteilung beschäftigte hatte sich der Serienmörder im Gefängnis mit Malen beschäftigt und unter anderen auch Auftragsbilder gemalt. Laut Kyle Sullivan besaß Brian Peck eines dieser Bilder mit einer Widmung des Künstlers. Es zeigte einen Clown mit Partyballons und hing an einer Wand in Brian Pecks Haus.
Verhaftung
Am 19. August 2003 wurde Brian Peck überraschend verhaftet und der Unzucht mit einem Minderjährigen angeklagt. Die Anklage umfasste elf Punkte. Brian Peck sollte jedoch letztlich nur in zwei Punkten, Unzucht mit einem Kind im Alter von 14 oder 15 Jahren durch eine Person im Alter von 26 oder älter und Oralsex mit einer Person unter 16 Jahren, schuldig gesprochen werden. Die Identität des Opfers wurde aufgrund seines jungen Alters geheim gehalten. Erst 2024 gab der ehemalige Kinderstar Jared Drake Bell, besser bekannt als Drake Bell, in einem Interview für die Dokuserie Quiet on Set: The Dark Side of Kids TV bekannt, dass er es gewesen war.
Die Taten
Drake Bell war 15 Jahre alt, als Brian Peck sein Dialogue Coach für die zweite Staffel von The Amanda Show wurde. Da der Junge außerhalb von Los Angeles wohnte, bot Peck an, dass Bell bei ihm übernachten könne, wenn er Vorsprechtermine für Rollen hatte. Obwohl sein Vater kein gutes Gefühl angesichts der engen Beziehung zwischen seinem Sohn und dem offen homosexuellen erwachsenen Mann hatte, nahm Drake Bell das Angebot zunächst gerne an. Doch eines Nachts wachte er auf, als Brian Peck sich an ihm verging. Zunächst traute er sich nicht, seinen Eltern davon zu erzählen. So kam es über einen Zeitraum von sechs Monaten zu weiteren Besuchen und missbräuchlichen Handlungen. Erst als Brian Peck sich auch für die Rolle des Vaters in der Serie bewarb, vertraute Drake Bell sich seiner Mutter an.
Reaktionen
Zunächst konnte Brian Pecks Umfeld die Anschuldigungen nicht glauben. Der Schauspieler hatte wie eine nette Vaterfigur gewirkt, der Eltern ihre Kinder gerne anvertrauten. Über 41 Freunde, Verwandte und Kollegen schrieben Unterstützungsbriefe an den vorsitzenden Richter in dem Fall, in denen sie erklärten, wie überzeugt sie von Brian Pecks Unschuld waren. Erst als mehr und mehr Details ans Tageslicht kamen und Peck vor Gericht keinen Einspruch gegen die Vorwürfe erhob, zogen einige von ihnen ihre Unterstützung zurück.
Was wurde aus Brian Peck?
Brian Peck wurde zu 16 Monaten Haft verurteilt und musste sich als Sexualstraftäter registrieren. Da er immer noch gute Verbindungen in Hollywood hatte, bekam er nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis noch eine Voiceover Rolle als Spiegel in der Disneyserie The Suite Life of Zack & Cody (Hotel Zack & Cody), wurde jedoch nach nur drei Folgen ersetzt. 2012 durfte er für Anger Management noch einmal eine kleine Rolle spielen und Dialogue Coach sein, wurde jedoch nicht in den Credits gelistet. Seitdem hält er sich im Hintergrund. Seine letzte bekannte Rolle hatte er 2018 in der Miniserie Animal Showdown.