Jeffrey Dahmer ist einer der berüchtigtsten Serienkiller Amerikas. Er brachte 17 Menschen um, verging sich sexuell an den Leichen und aß sogar Teile von ihnen. Die Presse nannte ihn den Kannibalen von Milwaukee. Doch wer war Jeffrey Dahmer und was ist seine Geschichte? In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über sein Leben.
Geburt
Jeffrey Dahmer wurde am 21. Mai 1960 in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin geboren. Sein Vater Lionel Herbert Dahmer war zu diesem Zeitpunkt noch ein Chemiestudent und sehr mit seinem Studium und seiner Karriere beschäftigt, was nach seiner und Jeffreys Ansicht dazu führte, dass er seinen Sohn vernachlässigte. Jeffreys Mutter Joyce Annette Dahmer litt an postnatalen Depressionen und sollte auch später mit Depressionen und Angstzuständen zu kämpfen haben. Laut Bekannten der Familie waren die Dahmers jedoch liebevolle Eltern, die sich gut um Jeffrey kümmerten. Möglicherweise resultierte sein Gefühl der Vernachlässigung also aus seinen eigenen psychischen Störungen.
- Mutter: Joyce Dahmer
- Vater: Lionel Dahmer
- Bruder: David Dahmer
Kindheit
Schon wenige Jahre nach Jeffrey Dahmers Geburt zog die Familie nach Ohio, wo sein Vater nach dem Studium in einem Forschungslabor arbeitete. Kurz vor seinem vierten Geburtstag hatte Jeffrey eine Operation, nach der er deutlich stiller und weniger energiegeladen wurde. In der Schule fiel er als still und schüchtern auf. Er tat sich schwer, Freunde zu finden, und ging schon im Grundschulalter auffallend ungern hin. 1966 wurde Jeffreys Bruder David Dahmer geboren. Trotz des großen Altersunterschieds empfand Jeffrey mehr Eifersucht als Beschützerinstinkt für das Baby und beklagte sich später, dass seine Eltern David bevorzugt und mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätten. Als jüngeres Kind benötigte David aber auch mehr Unterstützung und Anleitung als der Schuljunge Jeffrey. Wie viele Kinder hatte Jeffrey großes Interesse an Tieren. Er begann schon früh, tote Tiere zu sammeln, zu zerlegen und in Formaldehyd einzulegen. Da er jedoch sehr liebevoll mit Haustieren umging, interpretierten seine Eltern das als wissenschaftliche Neugier und machten sich keine Sorgen.
Jugend
In der High-School war Jeffrey ein Außenseiter, galt aber als intelligent und höflich. Er begann schon mit vierzehn Jahren, regelmäßig Alkohol zu trinken, und hatte durchschnittliche Noten. Schon früh erkannte er, dass er homosexuell war. Er traute sich aber nicht, es seinen Eltern zu gestehen. Es kam zu einer kurzen Beziehung mit einem anderen Jungen, die aber nicht zu Sex führte. Jeffrey entwickelte Sado-Maso Sexfantasien, die sich mit der Zeit mit dem Hobby des Sezierens mischten. Die Ehe seiner Eltern war nie gut gewesen. Gegen Ende von Jeffrey Dahmers Schulzeit eskalierten die Streitigkeiten immer mehr. Mehrmals musste die Polizei einschreiten. 1978, im selben Jahr in dem Jeffrey seinen Schulabschluss machte, kam es zur Scheidung. Lionel Dahmer zog aus dem gemeinsamen Haus in ein Motel und kurz nach Jeffreys achtzehntem Geburtstag kehrte Joyce Dahmer mit David nach Wisconsin zurück. Jeffrey blieb allein im ehemaligen Elternhaus und hatte kaum noch Kontakt zu seiner Mutter.
Der erste Mord
Schon kurz darauf beging Jeffrey Dahmer seinen ersten Mord. Er nahm auf einer Autofahrt einen gleichaltrigen Anhalter namens Mark Hicks mit und lockte ihn mit dem Versprechen einiger Gläser Bier in sein Haus. Doch Hicks war heterosexuell und wollte nach einiger Zeit wieder gehen. Da Jeffrey das nicht wollte, schlug er Hicks bewusstlos und erdrosselte ihn. Anschließend masturbierte er über der Leiche. Später sezierte er Hicks, löste seine Weichteile in Säure auf und spülte sie die Toilette hinunter. Die Knochen zertrümmerte er und verstreute sie im Wald hinter dem Haus.
Erwachsenenleben
In den nächsten Jahren begann Jeffrey Dahmer ein Studium, diente einige Zeit in der US-Army und hatte verschiedene Jobs. Von 1979 bis zu seiner Entlassung aus der Armee 1981 war er in Baumholder in Deutschland stationiert. Immer wieder scheiterte er aufgrund seiner Alkoholabhängigkeit. Schließlich zog er zu seiner Großmutter nach Wisconsin, die einen positiven Einfluss auf ihn ausüben sollte. Doch mittlerweile empfand Jeffrey es als störend, wenn seine Sexualpartner sich beim Sex bewegten. Er ging dazu über, sie mit Schlafmitteln und Alkohol zu betäuben, was dazu führte, dass die Badehäuser, in denen er bisher Kontakte zu Männern geknüpft hatte, ihn ausschlossen. 1987 tötete er ungeplant den 25-jährigen Steven Tuomi beim Sex in einem Hotel. Danach begann er absichtlich Männer und männliche Teenager in seine Wohnung zu locken, um sie zu töten und sich an den Leichen zu vergehen.
Verhaftet
Am 22. Juli 1991 gelang einem beabsichtigen Opfer, dem 32-jährigen Tracy Edwards, die Flucht aus Jeffrey Dahmers Wohnung, nachdem dieser ihn bedroht und ihm Handschellen angelegt hatte. Um die Handschellen loszuwerden, sprach Edwards zwei Polizisten an und erzählte ihnen, was geschehen war. Da die Polizisten keinen Schlüssen für das richtige Handschellenmodell hatten, gingen sie in Jeffreys Wohnung. Dort entdeckten sie unter dem Bett Fotos der Leichen von früheren Opfern. Jeffrey Dahmer wurde verhaftet und gestand, nachdem auch Leichenteile in seinem Kühlschrank gefunden wurden, die grausigen Taten. Dabei stellt sich heraus, dass er teilweise auch Leichenteile gegessen hatte.
Was wurde weiter aus Jeffrey Dahmer?
Im Rahmen seines Gerichtsverfahrens wurden bei Jeffrey Dahmer Nekrophilie, eine Borderlinestörung, eine schizotypische Persönlichkeitsstörung, Alkoholabhängigkeit und eine psychotische Störung diagnostiziert. Am 17. Februar 1992 folgte die Verurteilung zu lebenslanger Haft. Trotz der grauenhaften Taten standen beide Eltern zu ihrem Sohn, erklärten, dass sie ihn weiterhin liebten, und besuchten ihn immer wieder im Gefängnis. Doch am 28. November 1994 wurde Jeffrey Dahmer beim Reinigen eines Duschraums von einem Mitgefangenen mit einer Eisenstange erschlagen.