Sammy Davis, Jr.

Sammy Davis, Jr. (8. Dezember 1925 – 16. Mai 1990) war ein amerikanischer Entertainer, der sich in den Bereichen Gesang, Tanz, Schauspiel und Comedy hervortat. Bekannt für seine Vielseitigkeit wurde er zu einem der beliebtesten und einflussreichsten Unterhaltungskünstler des 20. Jahrhunderts. Davis war Mitglied des „Rat Pack“, einer Gruppe von Entertainern, zu der auch Frank Sinatra und Dean Martin gehörten. Seine Karriere war geprägt von Erfolgen auf der Bühne, in Film und Fernsehen, aber auch von Herausforderungen, die sich aus seiner afroamerikanischen Herkunft und seinem jüdischen Übertritt ergaben.

Jugend

Sammy Davis, Jr. wurde am 8. Dezember 1925 in Harlem, New York City, in eine Familie von Entertainern geboren. Sein Vater, Sammy Davis Sr., war Vaudeville-Tänzer, seine Mutter, Elvera Sanchez, eine afrokubanische Tänzerin. Seine Eltern trennten sich früh und Davis wuchs bei seinem Vater und dessen Tanzpartner auf, was ihn schon früh auf die Bühne brachte. Im Alter von drei Jahren begann er zu tanzen und trat im Vaudeville mit dem Will Mastin Trio auf, einer Gruppe, die sein Vater und sein Onkel gegründet hatten.

Davis‘ Kindheit war von harter Arbeit und ständigem Reisen geprägt. Eine formale Schulbildung erhielt er nicht, stattdessen wurde die Unterhaltungsbranche zu seiner Schule. Trotz der harten Realität der Rassentrennung und Diskriminierung, die er auf seinen Touren durch Amerika erlebte, entwickelte er ein außergewöhnliches Talent als Sänger, Tänzer und Imitator. Diese frühen Erfahrungen prägten nicht nur seine Entschlossenheit und Arbeitsmoral, sondern auch sein Engagement für Bürgerrechte und seinen späteren Kampf gegen Rassismus.

Karriere

Die Karriere von Sammy Davis Jr. erstreckte sich über mehrere Jahrzehnte, in denen er sich als einer der vielseitigsten Entertainer etablierte. Seinen Durchbruch hatte er nach dem Zweiten Weltkrieg, als er seine Solokarriere startete. Er machte sich einen Namen mit einer beeindruckenden Bandbreite an Talenten: von Gesang und Tanz bis hin zu Schauspiel und Comedy. Seine Auftritte in Nachtclubs und am Broadway führten zu Rollen in Filmen und Fernsehshows, wobei seine Rolle in „Porgy and Bess“ (1959) und seine Mitgliedschaft im Rat Pack besonders hervorzuheben sind.

Davis‘ Engagement für die Bürgerrechtsbewegung und seine Popularität machten ihn zu einem wichtigen Symbol für den Wandel in der amerikanischen Gesellschaft. Trotz anfänglicher Kontroversen wegen seiner Heirat mit der schwedischen Schauspielerin May Britt zu einer Zeit, als gemischtrassige Ehen in vielen US-Bundesstaaten illegal waren, nutzte er seine Plattform, um für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung zu kämpfen.

Seine musikalische Karriere umfasste zahlreiche Hits, darunter „The Candy Man“ und seine eigene Version von „Mr. Bojangles“. Sein Stil und seine Bühnenpräsenz blieben unverkennbar und beeinflussten Generationen von Künstlern. Sammy Davis Jr. war nicht nur wegen seines Talents eine Ikone, sondern auch wegen seines unermüdlichen Einsatzes für soziale Gerechtigkeit und die Überwindung von Barrieren.

Privates

Das Privatleben von Sammy Davis Jr. war ebenso vielfältig und interessant wie seine öffentliche Karriere. Seine Persönlichkeit, seine Beziehungen und sein Glaube hatten großen Einfluss auf sein Werk und seine öffentliche Wahrnehmung.

In eine Familie von Vaudeville-Künstlern hineingeboren, war das Rampenlicht von klein auf ein fester Bestandteil seines Lebens. Dieser frühe Kontakt mit der Unterhaltungsindustrie prägte seine Karriere und sein Privatleben.

Beziehungen und Ehen

Davis war dreimal verheiratet. Seine erste Ehe mit Loray White war von kurzer Dauer und wurde oft als arrangiert angesehen, um Gerüchte über seine Sexualität und seine Beziehung zu Kim Novak, einer weißen Schauspielerin, zu unterdrücken. Seine zweite Ehe mit der schwedischen Schauspielerin May Britt (1960-1968) war damals besonders umstritten, da gemischtrassige Ehen in den USA noch weitgehend gesellschaftlich geächtet und in vielen Bundesstaaten illegal waren. Das Paar hatte drei Kinder, ein leibliches und zwei adoptierte. Trotz der gesellschaftlichen Herausforderungen hielt die Ehe bis zur Scheidung. Seine dritte Ehe mit Altovise Gore, einer Tänzerin, dauerte von 1970 bis zu seinem Tod 1990. Das Paar adoptierte einen Sohn.

Glaube

Ein einschneidendes Ereignis in Davis‘ Leben war seine Konversion zum Judentum Mitte der 1950er Jahre. Diese Entscheidung war zum Teil durch einen Autounfall im Jahr 1954 motiviert, bei dem er sein linkes Auge verlor und während seiner Genesung viel über Religion und Philosophie nachdachte. Sein Übertritt zum Judentum wurde als Ausdruck seiner tiefen spirituellen Suche und seiner Verbundenheit mit den jüdischen Themen des Leidens und Überlebens gesehen. Davis‘ Konversion war auch in seiner Kunst und seinen öffentlichen Auftritten präsent, in denen er gelegentlich über seinen Glauben sprach und ihn mit seinem Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung verband.

Gesundheitliche Probleme und Tod

Sammy Davis, Jr. hatte in seinen letzten Jahren mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, darunter Kehlkopfkrebs, der schließlich 1990 zu seinem Tod führte. Trotz seiner Krankheit blieb er bis zu den letzten Tagen seines Lebens in der Unterhaltungsindustrie aktiv. Sein Tod hinterließ eine Lücke in der Welt der Unterhaltung, doch sein Vermächtnis als einer der größten Entertainer des 20.

Davis‘ Leben war geprägt von seinen bahnbrechenden Erfolgen in der Unterhaltungsindustrie, seinem Engagement für die Bürgerrechtsbewegung und seiner Fähigkeit, persönliche und professionelle Herausforderungen zu überwinden. Sein Privatleben spiegelte die Komplexität und den Reichtum seines öffentlichen Lebens wider, geprägt von Liebe, Verlust, spiritueller Suche und einem unerschütterlichen Engagement für seine Kunst.