Museum der Stadt Füssen im Barockkloster St. Mang

Das Museum der Stadt Füssen im Barockkloster St. Mang ist ein kulturelles Juwel im Herzen des Allgäus. Es verbindet die prachtvolle Architektur eines ehemaligen Benediktinerklosters mit einer beeindruckenden Sammlung, die die reiche Geschichte der Stadt Füssen und ihrer Umgebung beleuchtet. Besonders bekannt ist das Museum für seine Ausstellung zum Lauten- und Geigenbau, der in Füssen eine lange Tradition hat. Der Besucher taucht ein in eine Welt aus Kunst, Geschichte und Handwerk, die die Bedeutung der Stadt im kulturhistorischen Kontext verdeutlicht.

Web: stadt-fuessen.org/museum

E-Mail: kultur@fuessen.de

Telefon: +49 (0) 8362 903-146 o. 143

Anschrift: Museum der Stadt Füssen

Straße: Lechhalde 3

PLZ / Ort: 87629 Füssen

Geschichte des Barockklosters St. Mang

Das Barockkloster St. Mang, das heute das Museum beherbergt, wurde auf den Grundmauern eines frühmittelalterlichen Klosters errichtet. Dessen Ursprünge gehen vermutlich auf das 8. Jahrhundert zurück, als hier der heilige Magnus, auch Allgäuer Apostel genannt, wirkte. Seine barocke Gestalt erhielt das Kloster im 17. und 18. Jahrhundert, als es umfassend umgestaltet wurde.

Architekten und Künstler jener Zeit schufen ein beeindruckendes Ensemble, das religiöse und ästhetische Ideale miteinander verband. Einige Experten gehen davon aus, dass der Bau die politische und wirtschaftliche Macht des Klosters im damaligen Fürstentum unterstreichen sollte. Heute ist das Gebäude selbst ein herausragendes Exponat, das den Besucher mit seinen prächtigen Fresken und kunstvollen Stuckarbeiten beeindruckt.

Die Sammlung des Museums

Die Sammlungen des Museums der Stadt Füssen spiegeln die vielfältige Geschichte der Region wider. Einen besonderen Schwerpunkt bildet der Lauten- und Geigenbau, der in Füssen eine lange Tradition hat. Bereits im 16. Jahrhundert war die Stadt ein Zentrum des Instrumentenbaus, das Handwerker und Musiker aus ganz Europa anzog. Experten vermuten, dass die geografische Nähe zu Handelswegen, die den Austausch von Ideen und Materialien erleichterte, diese Kunst gefördert hat.

Die Ausstellung zeigt eine beeindruckende Auswahl historischer Instrumente, darunter Lauten, Geigen und Gamben. Einige dieser Exponate gelten als einzigartige Zeugnisse einer Epoche, in der Musik eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen Leben spielte. Die Besucherinnen und Besucher erfahren mehr über die damals verwendeten Techniken und Materialien und können nachvollziehen, wie sich der Instrumentenbau im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hat.

Bedeutung der Stadt Füssen für den Lautenbau

Füssen wird oft als Wiege des europäischen Lautenbaus bezeichnet. Einige Experten vermuten, dass die klösterliche Tradition des Schreibens und Kopierens von Musikhandschriften diese Kunstform gefördert hat. Je nach historischem Kontext könnte auch die Nähe zum Alpenraum eine Rolle gespielt haben, da hier hochwertiges Holz, ein zentraler Rohstoff für den Instrumentenbau, leicht verfügbar war.

Die Verbindung zwischen der Stadt und dem Instrumentenbau ist auch durch zahlreiche Zunfturkunden und Schriftstücke gut dokumentiert. Diese lassen darauf schließen, dass Füssen nicht nur ein Produktions-, sondern auch ein Handelszentrum für Musikinstrumente war. Einige Forscher gehen davon aus, dass diese Tradition die europäische Musikkultur maßgeblich beeinflusst hat.

Weitere Ausstellungsbereiche

Neben der Instrumentensammlung bietet das Museum einen Einblick in die Geschichte der Stadt Füssen. Historische Urkunden, Gemälde und Alltagsgegenstände erzählen von der Entwicklung der Stadt vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Ein Bereich ist dem religiösen Leben gewidmet, das durch das Kloster über Jahrhunderte geprägt wurde.

Besonders sehenswert ist die Krypta, in der die Gebeine des Heiligen Magnus vermutet werden. Diese Stätte ist nicht nur ein Ort religiöser Verehrung, sondern auch ein Beispiel für die archäologischen Schichten, die das Museum beherbergt. Es gibt Theorien, dass diese Überreste eine wichtige Rolle in der Pilgertradition der Region spielten.

Architektur und Kunst im Barockkloster

Die barocke Architektur des Klosters St. Mang ist ein herausragendes Beispiel des süddeutschen Barock. Fresken mit Szenen aus dem Leben des heiligen Magnus schmücken Wände und Decken. Diese Kunstwerke beeindrucken den Besucher durch die Verbindung von religiösem Inhalt und künstlerischer Meisterschaft.

Ein weiterer Höhepunkt ist die Klosterbibliothek mit seltenen Handschriften und Büchern. Einige Experten sind der Meinung, dass diese Sammlung einen wichtigen Beitrag zur Bildung und zum kulturellen Austausch in der Region geleistet hat. Die Bibliothek symbolisiert die Rolle des Klosters als Zentrum geistiger und kultureller Aktivitäten.

Aktuelle Forschung und Herausforderungen

Die Erforschung des Museums und seiner Sammlungen ist ein dynamisches Feld. Noch immer wird nach den Ursprüngen des Lautenbaus und der Bedeutung Füssens im europäischen Kontext geforscht. Aspekte wie die genauen Handelsbeziehungen oder die Rolle des Klosters als kulturelles Zentrum sind Gegenstand laufender Debatten.

Auch die Erhaltung der historischen Gebäude und Exponate stellt eine Herausforderung dar. Klimatische Veränderungen und steigende Besucherzahlen könnten den Zustand der Sammlungen langfristig beeinträchtigen. Forscher und Restauratoren arbeiten gemeinsam an Strategien zur Erhaltung des kulturellen Erbes.

Fazit

Das Museum der Stadt Füssen im Barockkloster St. Mang bietet eine faszinierende Reise durch Kunst, Geschichte und Handwerk. Es zeigt, wie eng die kulturelle Entwicklung einer Region mit ihrer Geschichte und ihren natürlichen Ressourcen verbunden sein kann. Die Kombination aus beeindruckender Architektur, wertvollen Exponaten und spannenden Geschichten macht das Museum zu einem bedeutenden Ort, der vermutlich auch in Zukunft viele Besucher begeistern wird.